SOS-Projekt im Süden von Sambia

Die GELSENWASSER-Stiftung fördert seit Anfang 2021 ein neues Projekt von SOS-Kinderdöfer weltweit. Es geht darum, die Ernährungsbedingungen von Familien nachhaltig durch Hydrokulturen  zu verbessern.

© Katharina Ebel

Aus­gangslage: Dürre- und Tro­cken­pe­rioden werden zu­nehmen

Der Klimawandel hat Auswirkungen auf sämtliche Weltregionen, auch in Afrika. Dort werden in den nächsten zwei Jahrzehnten bis zu 125 Millionen Kinder von Wasserknappheit bedroht sein. Bis 2050 werden schätzungsweise 25 Millionen Kinder als Folge des Klimawandels unterernährt sein (Guillemont 2020).

Dürren sind nach Wirbelstürmen die zweitkostenintensivsten Wetterereignisse und haben einen massiven Einfluss auf Hunger, Armut und Unterentwicklung der Bevölkerung.

In Sambia, vor allem in der Südprovinz des Landes, sind Dürren die schlimmsten Auslöser von Hungersnöten, die ganze Gemeinden in Not bringen und Menschen zwingen, ihr Land auf der Suche nach einem besseren Leben zu verlassen.

Die Gemeinden in den Distrikten Kazungula und Choma in der Südprovinz Sambias beziehen ihre Lebensgrundlage und Einkommenssicherheit aus klimasensiblen Sektoren wie der Landwirtschaft. Die beiden Distrikte gehören zu den vulnerabelsten geografischen Gebieten des Landes, dort wirken sich die Folgen des Klimawandels stärker auf die lokale Bevölkerung aus als in anderen Regionen. In der Landwirtschaftssaison 2018/19 erlebten die beiden Distrikte verheerende Dürreperioden, die zu Ernteausfällen und zum Austrocknen von Wasserquellen führten.

Prognostizierte Klimaszenarien der sambischen Wetterstation zeigen, dass die südliche Provinz in Zukunft einen noch stärkeren Temperaturanstieg erleben wird und damit Dürre- und Trockenperioden weiter zunehmen werden. © Paal Audestad

Das Projekt auf einen Blick

Standort: Die Bezirke Ka­zungula und Choma im Süden von Sambia

Projektkosten: Ge­samt­kosten ca. 190.000 Euro, davon 20.000 Euro bei der Gel­sen­wasser-Stiftung für das Jahr 2021 be­antragt

Zielgruppe: 200 Fa­milien (rund 1.200 Be­günstigte)

Projektziele: Ri­si­kom­in­derung von Hun­gersnöten aufgrund von Wetter-ex­tremen; Ver­rin­gerung von Armut und Vul­nera­bilität durch die Ein­führung einer in­no­vativen und ein­fachen landwirt-schaft­lichen An­bau­methode, die den Ver­brauch von Wasser und Land mi­nimiert

Maßnahmen: Eta­blierung von hy­dro­po­nischen Le­bens­mit­tel­pro­duktions-systemen in se­miariden Ge­bieten als na­tur­ba­sierte, langfris-tige Lösung gegen Nah­rungs­mit­tel­knappheit; Ver­bes­serung der Ein­kom­mens­mög­lich­keiten der be­troffenen Fa­milien und För­derung von wirt­schaft­licher Sta­bilität; Beitrag zum ersten, zweiten und achten Ziel für nach­haltige Ent­wicklung der Ver­einten Na­tionen: „Keine Armut“, „Kein Hunger“ und „Men­schen­würdige Arbeit und Wirt­schafts­wachstum“.