Landwirtschaft und Trinkwasserversorgung verbessern
Durch Klimawandel und seine Folgen - vor allem Dürren - wirkt sich auf Sambias Landwirtschaft und Trinkwasserversorgung aus. Die Gelsenwasser-Stiftung unterstützt SOS-Kinderdörfer bei dem Umweltprojekt "Let's go green" in dem südafrikanischen Land.
Der Hintergrund zum Projekt "Let's Go Green"
Die Folgen des Klimawandels sind vor allem im Süden Sambias sichtbar. Niederschläge bleiben aus, es gab mehrere Jahre in Folge Dürren. Deshalb kann auf den Feldern so gut wie nichts angebaut werden. Die mangelnde Wasserversorgung führt zu Armut und Migration.
Es braucht neue Herangehensweisen: Die Bauern benötigen klimarobuste Saatgutalternative, die Menschen müssen von gewohnten auf neue Nahrungsmittel umsteigen. Außerdem muss es Vermarktungsmöglichkeiten für die Produkte geben. Parallel muss die Trinkwasserversorgung verbessert werden. Viele müssen bisher lange Wege zu Wasserquellen zurücklegen.
Das Projekt wird in den Gemeinden Mabwa im Kazungula-Distrikt und im so genannten Sambia Compound und der Gemeinde Mwapona im Choma-Distrikt durchgeführt.
Erfolgsreicher Start von "Let's Go Green" im Süden
Zu Beginn wählten die SOS-Mitarbeiter die Standorte und die Hauptakteure in den Gemeinden aus. Im Februar 2020 fand schließlich das erste Orientierungstreffen statt. Das Meeting wurde von erfahrenen SOS-Projektmanagern aus Sambia und der zuständigen SOS-Region moderiert.
Zu den lokalen Partnern gehören Abteilungen der Ministerien für Gemeindeentwicklung und Sozialfürsorge, Landwirtschaft und Forstwirtschaft, sowie die Gemeindevorsteher und die lokalen Verantwortlichen für traditionelle Angelegenheiten. Zudem nahmen zwei gemeindebasierte Organisationen (CBOs) - Mabana und SWAAZ - teil.
Projektstart war am 13. Februar 2020 mit dem stellvertretenden Staatssekretär für die Provinz, dem SOS-Nationaldirektor Sambias und den beiden Gebietschefs der Distrikte.Als sichtbares Zeichen zum Start wurden Bäume in den Gemeinden angepflanzt.
In Folge führten die Projektmitarbeiter eine Basiserhebung durch, um das Rahmenwerk zu aktualisieren und statistische Informationen zu sammeln.
Die ersten Schritte des Projekts
Zu Beginn wurden die vorgeschlagenen Projektstandorte besucht, um einen Blick über die dortige Situation zu erhalten – auch um zu eruieren, wo Bohrungen für Bewässerungszwecke durchgeführt werden könnten.
Die Mehrheit der Programmteilnehmer, insbesondere im Projektgebiet Nyawa, war bereits in der Gartenarbeit tätig, hatte jedoch wegen der häufigen Dürreperioden damit aufgehört. Die Gärtner nutzten bisher saisonale Bäche, um Wasser für ihre kleine Felder abzuleiten. Das bedeutete jedoch, dass die Feldarbeit während der Trockenzeit eingestellt wurde. Das wirkte sich auf das Einkommensniveau der Familien aus.
Das Let’s Go Green-Projekt konzentriert sich auf drei Ziele:
Anlage von Gärten und kleinen Feldern sowie verbesserter Zugang zur Wasserversorgung in den Zielgemeinden;
Operational Climate Smart-Community-Based (CSCB) - kleines Bewässerungssystem in den Zielgemeinden;
Verbesserte naturbasierte Klimaaktionen in den Gemeinden durch Wald- und Obstbaumpflanzungen sowie Bienenzucht.
Anlage von Gärten und kleinen Feldern und verbesserter Zugang zur Wasserversorgung
Dabei konzentrierten sich die Aktivitäten auf die Hinterhofgärten in Mwapona und Sambia, die zu den Projektgebieten im Distrikt Choma gehören. Die Gärten wurden im Besonderen gefördert, da sich der Beginn der Anlage der Hauptgärten an den vorgeschlagenen Standorten der Gemeindezentren verzögerte.
Die Kleinbauern legten Modell-Gärten mit biologischen Anbaumethoden unter technischer Aufsicht des Büros des Landwirtschaftsbeauftragten des Distrikts (DACO) an, die als Vorbild für andere Gärtner bzw. Bauern dienen können.
Corona-Pandemie beeinträchtigt Projektentwicklung
Das Projekt wurde in den ersten sechs Monaten durch diverse Herausforderungen beeinträchtigt. Die Aussetzung aller kommunalen und kommerziellen Aktivitäten aufgrund der Corona-Pandemie verlangsamte die Umsetzung der verschiedenen Komponenten. Während der entscheidenden Monate (April und Mai) konnten aufgrund des Lockdown im Land keine weiteren Schritte unternommen werden.
Zusätzlich erschwerten administrative Herausforderungen den Start, vor allem beim Beschaffen von Material. So musste der Start der Bienenzucht auf April 2021 verlegt werden. Auch der Kauf von Bewässerungssets, das Bohren von Bohrlöchern und die Organisation einiger Schulungskurse in ökologischer Landwirtschaft verzögern sich.
Zahlen & Fakten zu Sambia
Lage: Binnenstaat in Südafrika
Fläche: 752.614 km²
Einwohnerzahl: 17.351.822 (2018)
Hauptstadt: Lusaka
Klima: mild tropisch mit drei Jahreszeiten (kühl-trocken, heiß-trocken und heiß-schwüle Regenzeit)
Name: leitet sich ab vom Fluss Sambesi, der mit 2574 km viertlängste Fluss Afrikas
Bild: Gordon Johnson auf Pixabay
Die Gelsenwasser-Stiftung unterstützt SOS Kinderdörfer weltweit beim Umweltprojekt Let's go green in Sambia.