Eines der ersten SOS-Kinderdörfer in Afrika, das 1973 errichtete Dorf Isolo im Großraum der Metropole Lagos, muss dringend renoviert werden. Neben den Gebäuden müssen vor allem die Leitungen, Armaturen und Außenanlagen erneuert werden. Ein zusätzlicher neuer Brunnen soll die SOS-Familienhäuser und das Verwaltungsgebäude mit Trinkwasser versorgen.
Das SOS-Kinderdorf Isolo liegt etwas außerhalb der Stadt Lagos im Südwesten Nigerias. Lagos war bis 1991 die Hauptstadt und eine der größten Städte des Landes. Schätzungen gehen von 21 Mio. Menschen aus, die in und rund um Lagos leben.
Das SOS-Kinderdorf wurde bereits 1973 ins Leben gerufen. Auch wenn Lagos zu den wohlhabenden Städten Nigerias gehört, ist das Geld sehr ungleich verteilt. Sehr viele Bewohner sind extrem arm - vor allem Kinder und Frauen sind benachteiligt. Auch HIV/Aids ist ein großes Thema.
Der folgende Überblick über die geplanten Maßnahmen wurde von der Bauplanungskommission der SOS-Kinderdörfer in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen vor Ort entwickelt und gibt die Komplexität und den großen Umfang des Projekts wider, das in zwei Phasen abgewickelt werden soll.
In der ersten Phase sind diese Aktivitäten im SOS-Kinderdorf Isolo geplant:
Der besonders umfangreiche Umbau und die Neuausrichtung beinhalten die folgenden Ziele:
Nachdem die Baufreigabe im Januar 2020 erteilt wurde und alle behördlichen Genehmigungen vorlagen, konnte die Ausschreibung abgeschlossen werden und der Auftrag wurde im März 2020 erteilt. Wegen einer behördlichen Anordnung und einer Ausgangssperre aufgrund der Corona-Pandemie, war es den Bauarbeitern jedoch nicht möglich, die Baustelle einzurichten. Erst im April konnten die ersten Arbeiten beginnen.
Seitdem hat die Bauleitung die folgenden Meilensteine erreicht:
- Einrichten der Baustelle
- Entfernen von Fenstergittern und Verschlägen der Verwaltungsgebäude
- Abbruch von Kacheln (Verwaltungsgebäude und Familienhäuser)
SOS-Familienhäuser: Damit die Bauarbeiten an den ersten drei Häusern beginnen konnten, wurden die Familien in gemietete Häuser ausquartiert. Die übrigen SOS-Familienhäuser sind zunächst von der Renovierung nicht betroffen.
Im Einzelnen wurden diese Schritte durchgeführt:
- Entfernen der Aluminiumkonstruktionen auf den Dächern - Entfernen der Armaturen
- Abschlagen der Decken
- Entfernen der Glas-Jalousien
- Entfernen von Fenstergittern - Vorbereitende Arbeiten für die Veranda (Ausgleich der Bodenhöhe)
Projektplan
In weiteren Schritten werden die ersten drei SOS-Familienhäuser und die Verwaltungsgebäude bis August 2020 komplett saniert sein. Der Bau und die Renovierung werden voraussichtlich bis Ende 2021 abgeschlossen sein.
Nigeria gehört zu den afrikanischen Ländern, die die meisten mit dem neuartigen Corona-Virus Infizierten aufweisen. Stand Juli 2020 waren knapp 30.000 Menschen positiv mit dem Virus getestet, allerdings ist die Zahl der Tests sehr gering (täglich wird pro 100.000 Einwohner nur ein Test durchgeführt im Vergleich zu 62 in Deutschland).
Alle 36 nigerianischen Bundesstaaten sind vom Virus betroffen. Auch für die Arbeiten auf der Baustelle hat das Auswirkungen. Die Arbeiter tragen alle Mundschutz, desinfizieren ihre Hände regelmäßig. Abstandsregeln werden so weit wie möglich eingehalten. Insgesamt behindern diese Maßnahmen folglich die Arbeitsabläufe und einige Prozessschritte dauern deshalb länger.